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Vom Heizungsbauer zum Pelletfachbetrieb
„Wir bedienen einen neuen Markt, das ist eine riesige Chance für uns!“
Individuelle Kundenberatung und Planung neuer Anlagen machen einen Großteil der Arbeitszeit von Firmeninhaber Daniel Keldenich (li.) aus.
Berlin
, 01.12.2021
Die deutlich gestiegenen Zuschüsse für Pelletheizungen und wassergeführte Pelletkaminöfen – seit 2021 über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – haben die Nachfrage nach Pelletfeuerungen stark erhöht. Der perfekte Zeitpunkt also, sich als Handwerksbetrieb für Sanitär-Heizung-Klima (SHK) modernen, mit erneuerbaren Energien betriebenen Anlagen zu widmen. Wie sich sein Arbeitsalltag seither verändert hat und warum es sich lohnt, als Heizungsbauer die Qualifizierung zum Pelletfachbetrieb zu absolvieren, erklärt Heizungsbauer Daniel Keldenich.
Daniel Keldenich (34) hat einen Bachelor Professional im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk und ist somit SHK-Meister. Seit 2018 führt er einen kleinen Aachener Familienbetrieb in dritter Generation. Seit sein Großvater den Betrieb 1963 gegründet hat, hat sich der Beruf des Heizungsbauers stark verändert. Das liegt vor allem an den veränderten Kundenwünschen. Die bis vor einigen Jahren bei Keldenich noch sehr stark in Richtung Erneuerung von Bädern tendierende Auftragslage hat sich mittlerweile gewandelt. Heute zielen 60 Prozent der Projekte auf den Heizungstausch. Vor allem in der nahen Eifel wird dabei fast durch die Bank nach neuen Wärmelösungen verlangt. Daneben sind die Mitarbeiter seit dem Sommer auch dabei, die Folgen der Hochwasserkatastrophe in den Heizungskellern der Region zu beheben und die Wärmeversorgung für den Winter sicherzustellen.
Das Hochwasser im Westen Deutschlands hat auch die Kunden von „Keldenich – Sanitär und Heizung“ in Aachen und in der Eifel nicht verschont. Auch damit hat der SHK-Betrieb alle Hände voll zu tun.
Seit 2018 Pelletfeuerungen im Portfolio Mit Holzpellets kam Keldenich schon vor Jahren zum ersten Mal in Berührung. Die erste eigene Anlage eingebaut haben sein Team und er 2018. Motivation für den Ausbau des Firmenportfolios waren steigende Kundennachfragen, aber auch die interessante Technik, die Klimafreundlichkeit und die höhere Förderung. Sowohl die Mitarbeiter als auch sein Vater, der den an den Sohn übertragenen Betrieb weiter als Meister unterstützt, hätten sehr offen und interessiert auf die Veränderung reagiert, erzählt der Firmeninhaber. Mittlerweile gibt es ein festes Team zur Betreuung der „Pelletschiene“, wie Keldenich es nennt. Die vielversprechende Auftragslage ermöglichte es aktuell, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen und sie speziell für Pelletanlagen zu schulen. Keldenich, selbst Betreiber eines Pelletkaminofens, erklärt: „Wir haben aktuell drei Lehrlinge, die neben den Standardaufgaben eines Anlagenmechanikers auch direkt an Pelletprojekten mitarbeiten. Das Thema findet bisher in der schulischen Ausbildung leider nur wenig Beachtung. Wir hoffen darauf, unser selbst ausgebildetes Fachpersonal dann als Gesellen im Betrieb zu halten.“ Neben den Auszubildenen arbeiten dort aktuell zwei Monteure sowie die Meister Keldenich Junior und Senior, außerdem eine Bürokraft.
Abwechslungsreicher Arbeitsalltag Für die Monteure und Azubis hat sich durch die Pelletaufträge einiges geändert – zum Guten, wie Keldenich findet. Der Austausch einer alten Ölheizung bedeute immer „Gestank und Dreck“ – wenn als neue Anlage dann eine Pelletheizung eingesetzt werde, arbeite das Team beim Lagerbau beispielsweise mit Holz. Für die Monteure schafft das Abwechslung innerhalb eines Projekts. Während bei Öl- und Gasbrennwertanlagen meist ein Eins-zu-eins-Austausch innerhalb von ein bis zwei Tagen stattfindet, ist das Pellet-Team eine Woche mit einem Auftrag beschäftigt.
Eine Pelletheizung muss individuell geplant werden. Sie soll an die Bedürfnisse der Kunden sowie die Gegebenheiten vor Ort angepasst sein.
Individuelle Planung und Beratung Nicht nur die Umsetzung dauert länger, auch der Planungsaufwand ist ein anderer: „Eine Pelletheizung sowie das Lager können nicht nach Schema F umgesetzt werden. Nötig ist hier eine individuelle Planung, je nach Bedürfnissen und Gegebenheiten vor Ort. Das kostet Zeit und Geld: Von den Anfragen für eine neue Pelletheizung, die wir erhalten, wird in etwa jede Zweite dann auch tatsächlich von uns realisiert. Deshalb hat es sich für uns bewährt, erstmal nur ein grobes Angebot zu machen, damit der Kunde einen Eindruck bekommt. Und wenn er sich dann für uns entscheidet, plane ich gemeinsam mit dem Kunden konkret vor Ort.“
Beratung und Planung übernimmt zu 90 Prozent der Meister und Chef selbst. Die zentralen Fragen sind dabei auch, wie die Pellets vom Fahrzeug über einen Schlauch zum Gebäude und schließlich dann zum Pelletkessel transportiert werden könnten. Darüber hinaus muss mit dem Kunden geklärt werden, ob eine Kombination mit Solarthermie gewünscht ist. Wichtig ist außerdem, teilweise immer noch existierende Vorurteile oder Befürchtungen der Kunden zu widerlegen. Das Gerücht, Pelletanlagen seien unzuverlässig und fielen häufig aus, halte sich nach wie vor. „Ich erkläre dann, dass das in der Anfangszeit der Fall war, als Pelletheizungen noch in den Kinderschuhen steckten. Heute verbauen wir professionelle, hochwertige Kessel, da sehe ich für die Zukunft keine Schwierigkeiten – eine regelmäßige Wartung vorausgesetzt. Wenn dann noch auf ENplus-Pellets, also einen qualitätsgeprüften und genormten Brennstoff gesetzt wird, kann nichts schiefgehen!“ Der Chef versichert, in seiner Firma stehen der Kunde und ein guter Service immer im Vordergrund, was bei allen SHK-Betrieben der Fall sein sollte.
Pellets als Mehrwert für den traditionellen SHK-Betrieb Keldenich erklärt, in der Umgebung sei sein Unternehmen bekannt, da es ein Familienbetrieb mit Tradition sei, zudem - und das sei kein Gegensatz - habe er das Angebot weiterentwickelt und um Erneuerbare Energien ergänzt. In der Region gebe es nicht viele Betriebe, die Pelletanlagen einbauen. Die Erweiterung des Portfolios auf Pelletheizungen und -kaminöfen sieht SHK-Meister Keldenich durchweg positiv: „Für uns bringt das einen echten Mehrwert. Auch wenn wir nicht jeden Auftrag bekommen, ist es den Aufwand wert. Wir können dadurch einen neuen Markt bedienen und uns von der Konkurrenz abheben. Das ist eine riesige Chance, auch dank der Förderung.“ Die Entscheidung für Pellets macht sich für Keldenich und sein siebenköpfiges Team also auch finanziell bemerkbar.
Expertise als Pelletfachbetrieb nach außen zeigen „Pelletfachbetrieb“ zu werden sei für den Firmeninhaber der nächste logische Schritt gewesen. Drei Gründe habe es für ihn gegeben, die Qualifizierung zu absolvieren, die das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) seit 2011 in Kooperation mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) anbietet. Zum einen wolle er sich immer weiterbilden und auf dem neuesten Stand sein, um auch gute Leistung beim Kunden abliefern und die aktuellsten Informationen weitergeben zu können. Zum anderen ginge es darum, nach außen zu zeigen, dass er und sein Team sich in allen Belangen mit Pellets auskennen – also ein echter Pelletfachbetrieb sind. Als drittes könne man sich damit auch von der Konkurrenz abheben, die genau diese Expertise eben nicht besitze.
Der Handwerker bereitet sich auf die Technikschulung vor, die zur Qualifizierung als Pelletfachbetrieb ebenso durchlaufen werden muss.
Schulung zum Pelletfachbetrieb Eine große Hürde sei die Qualifizierung für den Heizungsbauer-Meister nicht gewesen. „Seit Corona bietet das DEPI die Schulungen auch online an, hier konnten wir aus vielen Terminen zwei passende auswählen. Außerdem muss eine Technikschulung direkt beim Hersteller besucht werden. Die nachzuweisenden fünf eingebauten Anlagen waren kein Problem. Die bauen wir ja ohnehin ein, die Kundennachfrage ist da, die Kunden sind zufrieden, also gehen wir diesen Weg weiter.“
In dem zweistündigen Programm der Online-Schulungen vermitteln DEPI-Experten Fakten rund um die kleinen Presslinge und geben Tipps zu Zuschüssen aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sowie zur sicheren Planung eines Pelletlagers – auch Meister Keldenich konnte hier noch das ein oder andere dazulernen. Als qualifizierter Pelletfachbetrieb profitiert „Keldenich – Sanitär und Heizung“ nicht nur davon, in einer bei Endkunden beworbenen Online-Datenbank gelistet zu sein, sondern auch von regelmäßigen Neuigkeiten im monatlichen Newsletter. So weiß der Heizungsbauer immer über Marktentwicklung, veränderte Förderbedingungen oder -programme sowie Gesetzesänderungen Bescheid – eine wichtige Grundlage für die umfassende und stets aktuelle Kundeninformation.
Austausch mit Herstellern und Kollegen Aus eigener Erfahrung hat Daniel Keldenich auch einen Tipp für am Einbau von Pelletanlagen interessierte SHK-Betriebe: umfangreiche Recherche und Interesse am Thema sowie der Austausch mit erfahrenen Kollegen ist unerlässlich. Die Planung der Pelletfeuerungen und des Lagers muss fachmännisch ausgeführt werden und darf nicht unterschätzt werden. Wichtig sei ebenfalls, den Kontakt zu Kesselherstellern aufzubauen. Eine Zusammenarbeit solle man dann mit demjenigen beginnen, bei dem einem sowohl die Informationen als auch Produkt und Unterstützung am besten zusagen. Keldenich selbst ist heute sehr froh, seinen Betrieb um Erneuerbare Energien erweitert zu haben. Für ihn ist es wichtig, dass auch Kinder noch eine Zukunft hätten. Mit dem Einbau von Pelletfeuerungen dazu beizutragen und mit seiner Beratung etwas verändern zu können, ist für ihn „ein richtig gutes Gefühl“.
Davon profitieren qualifizierte Pelletfachbetriebe:
  • Nutzung des Zeichens zur Darstellung ihrer Kompetenz bei Beratung, Planung, Einbau und Instandhaltung
  • Listung in der Online-Datenbank www.pelletfachbetrieb.de, die beim Kunden beworben wird (Postleitzahlsuche!)
  • Aktuelle DEPI-Informationen rund um das Heizen mit Pellets
  • Monatlicher E-Mail-Newsletter
  • Downloadbereich mit attraktiven Marketingmaterialien
  • Werbeartikel, Rabattaktionen, Freikarten u.v.m.

Weitere Details und aktuelle Informationen zu allen Terminen – auch der Kesselhersteller – finden Sie hier .